8 GByte in der Basisausstattung: Bremste Tim Cook das Mac-RAM-Wachstum?

Bis 2011 steigerte Apple regelmäßig die RAM-Konfiguration seiner Basis-Macs. Unter dem Steve-Jobs-Nachfolger tat sich wenig(er).

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RAM-Module für PCs: Beim Mac sind sie nicht mehr austauschbar​

RAM-Module für PCs: Beim Mac sind sie nicht mehr austauschbar.

(Bild: c't)

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Wer einen Blick in Apples aktuelles Mac-Angebot wirft, wird feststellen, dass jedes Basismodell – mit Ausnahme von MacBook Pro mit 16 Zoll, Mac Studio und Mac Pro – über 8 GByte an RAM verfügt. Das allein klingt schon etwas schmalbrüstig. Allerdings hat sich an dieser Tatsache seit mittlerweile 2017 nichts mehr geändert und, was es noch nerviger macht, ein Upgrade des Hauptspeichers ist nicht einmal mehr bei Apples Workstation Mac Pro vorgesehen. Apples RAM-Knausrigkeit wurde im populären Podcast ATP gerade noch einmal thematisiert – mit Bezug auf sehenswerte Charts, die David Schaub im Frühjahr auf Mastodon veröffentlicht hat.

Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen Tim Cooks Beginn als Apple-CEO im Jahr 2011 und dem geringeren bis nicht mehr vorhandenen RAM-Anstieg beim Mac gezogen. Vor Cook hatte Apple über 27 Jahre hinweg regelmäßig mehr RAM für die Einsteigermodelle spendiert – 1986 bis 1990 sogar jeweils mit sinkenden Einstiegspreisen. Doch aus einer logarithmisch ansteigenden Kurve wurde eine (fast) flache Linie.

Unter Cook sei es nur zu einem einzelnen Anstieg gekommen: von 4 GB ab 2011 auf besagte 8 GB im Jahr 2017. Dabei sei die Zunahme beim RAM insgesamt höher als man dies vom Mooreschen Gesetz bei Chips erwarten könne, so Schaub weiter. Ein Kommentator auf Mastodon schrieb scherzhaft, Cook habe sich wohl das "das apokryphe 640-KByte-Zitat von Bill Gates wirklich zu Herzen genommen".

Apple betont seit längerem, dass der im SoC enthaltene Speicher seiner ARM-basierten Apple-Silicon-Chips als "Unified Memory" aufgrund der Fähigkeit, Daten schnell auf die SSD auszulagern und zurückzuschreiben, auch kleiner ausfallen kann. Allerdings hatte Apple zwischenzeitlich die SSD seiner Einsteigermodelle langsamer gestaltet, um Geld zu sparen. Hinzu kommt, dass Unified Memory bedeutet, dass es keinen eigenen Speicher für die GPU-Kerne mehr gibt, sie nutzen den im SoC verbauten RAM. Apple meint jedoch, dass 8 GByte mit 16 GByte bei Intel-Systemen "vergleichbar" sei.

Ein weiteres Problem kommt hinzu: Es ist mittlerweile schlicht unmöglich, den Hauptspeicher bei modernen Macs zu erweitern. Dies ist ein Nachteil der Unified-Memory-Strategie, denn in das SoC lässt sich nachträglich nicht eingreifen. Entsprechend muss man die RAM-Ausstattung eines neuen Macs mit Bedacht wählen – und gegebenenfalls mehr Geld in die Hand nehmen. Letzteres freut wiederum Apples Firmenkasse und damit sicherlich auch CEO Tim Cook.

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(bsc)