Mehrere Löcher im Schlafzimmer: Meteorit in Haus in den USA gekracht

Im US-Bundesstaat New Jersey ist vor einer Woche ein Meteorit in ein Haus gekracht und hat mehrere Löcher geschlagen. Nun wurde seine Herkunft ermittelt.

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Ein Stein auf einer Waage

Der Meteorit im College of New Jersey

(Bild: The College of New Jersey)

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Ein etwa ein Kilogramm schwerer Stein, der vor einer Woche in ein Haus im US-Bundesstaat New Jersey gekracht ist, war tatsächlich ein Meteorit. Das hat ein Experte des lokalen College of New Jersey inzwischen bestätigt. Der Stein ist demnach viereinhalb Milliarden Jahre alt und 30 bis 40 Prozent dichter als das übliche Gestein auf der Erde. Der 984 Gramm schwere Stein werde wahrscheinlich den Namen "Titusville, NJ" erhalten.

Die Untersuchung des Brockens sei eine "seltene und aufregende" Gelegenheit für Studierende und Professoren gewesen, sagt Physikprofessor Nate Magee. Unterstützt wurde er dabei von einem Meteoritenexperten im Ruhestand.

Medienberichten zufolge war der Stein am 8. Mai durch das Dach in ein Haus im Hopewell Township in New Jersey gekracht. Er habe in die Decke des oberen Schlafzimmers ein Loch gerissen, sei dann wohl am Boden abgeprallt und habe die Decke an einer weiteren Stelle getroffen. Erst danach sei der Brocken auf dem Boden liegengeblieben. Zur Zeit des Einschlags sei niemand zu Hause gewesen, als er später entdeckt wurde, war er noch warm. Die Familie habe nicht gewusst, was passiert sei und die Polizei gerufen. Die habe Behörden informiert, die dann geprüft hätten, ob von dem Objekt radioaktive Strahlung ausgeht. Als das verneint werden konnte, sei der Stein dem nahe gelegenen College übergeben worden, wo es untersucht wurde. Die haben ihn in "exzellentem Zustand" vorgefunden.

Meteoriten wie "Titusville, NJ" stürzen jedes Jahr in großer Zahl auf die Erde, die meisten landen aber im Wasser. Funde, vor allem unmittelbar nach dem Aufschlag, sind vergleichsweise selten. Erst im Februar hatte aber der Meteorit 2023 CX1 für Aufsehen gesorgt, als er über dem Ärmelkanal abgestürzt war. Weil der damit verbundene Lichtblitz von vielen Orten aus beobachtet worden war, waren danach Suchteams aufgebrochen, um Fragmente sicherzustellen. Die waren dann äußerst erfolgreich.

Im April hat dann eine Forschungsgruppe des Massachusetts Institute of Technology vor einer besonders üblichen Methode gewarnt, mit der bislang geprüft wird, ob es sich bei Funden wirklich um extraterrestrische Objekte handelt: Wenn mit Magneten versucht wird, die oft besonders metallhaltigen Objekte von irdischem Gestein zu unterscheiden, würden die Brocken oft irreparabel beschädigt. Denn die Magneten löschen das "magnetische Gedächtnis" und machen damit bestimmte Analysen zur Entstehungsgeschichte und dem Weg durchs Sonnensystem unmöglich. Das Team empfiehlt deshalb sogenannte Suszeptibilitätsmessgeräte. Während einfache Magneten aber so gut wie nichts kosten, muss man dafür mehrere Tausend Euro bezahlen.

(mho)