ZMD steigert sich gegen den Trend

Der Umsatz stieg beim Halbleiterhersteller im vergangenen Jahr um mehr als 10,5 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro im Vergleich zu 2002.

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  • dpa

Entgegen dem Trend auf dem internationalen Halbleitermarkt konnte das "Zentrum für Mikroelektronik Dresden" (ZMD) im vergangenen Jahr wachsen. Der Umsatz stieg um mehr als 10,5 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro im Vergleich zu 2002. Das teilte Geschäftsführer Thilo von Selchow heute mit. Im Ergebnis werde wie bereits 2002 eine schwarze Null erreicht. Für das laufende Geschäftsjahr werde ein Umsatz von rund 90 Millionen Euro angepeilt.

"Wir haben uns mit unseren Produkten stark auf die nichtschwankende Märkte und Unternehmen der 'Old Economy' konzentriert", sagte von Selchow. Auch wenn dort die Entwicklung von Chips teilweise einige Zeit in Anspruch nehme, gebe es dann über Jahre hinweg gesicherte Abnehmer.

Seit 1999 wurden nach den Angaben rund 120 Millionen Euro in das Unternehmen investiert, das bereits zu DDR-Zeiten bestand. In den kommenden fünf Jahren sollen es weitere 100 Millionen Euro sein. Ein Börsengang stehe derzeit nicht zur Debatte, sagte von Selchow. Um am Kapitalmarkt frisches Kapital zu besorgen, sei dieser Schritt nicht mehr zwingend notwendig.

ZMD entwickelt und fertigt spezifische Schaltkreise für unterschiedliche Anwendungsbereiche sowie Standardprodukte in Bereichen mit großem Wachstum. Derzeit entwickelt das Unternehmen einen speziellen Chip, der bei Kindersitzen in Autos Einfluss auf die Auslösung des Airbags nimmt. Jeweils ein Drittel der Produkte werden im Automobilbereich sowie in der Medizintechnik verwendet. "Unsere Top 20 Kunden sorgen für 80 Prozent des Umsatzes", sagte von Selchow. ZMD-Produkte werden auch bei Infrarotschnittstellen wie im Handy eingesetzt. ZMD beschäftigt in Deutschland und den USA rund 750 Mitarbeiter. In Dresden sind es etwa 450. (dpa) / (anw)